Der Frühling ist da und mit ihm kehrt auch das Grün zurück. Überall sprießt und blüht es. Die Ideale Zeit, um dir und deinem Organismus was Gutes zu tun und dich mit ein paar Wildkräutern auf dem Teller zu verwöhnen.
Die schmecken nicht nur gut, sondern helfen dir gesund und munter in den Frühling zu starten
Ade Frühjahrsmüdigkeit.
In allem grünen ist Vitamin K enthalten, was deinen Organismus beim Knochenstoffwechsel, der Blutgerinnung oder dem Zellwachstum unterstützt.
Viele Wildkräuter haben zudem eine reinigende Wirkung.
Die Einsatzmöglichkeiten sind so vielfältig wie die Wildkräuter selbst. Hier bekommst du nun meine vier liebsten Möglichkeiten, Wildkräuter in deiner Küche einzusetzen. Abgesehen von einem leckeren Salat oder Tee.
Nach den Rezepten findest du noch die Vorstellung von sechs Wildkräutern, die aktuell bei mir wachsen und zum Einsatz kommen.
Vier tolle Rezepte mit Wildkräutern
Pesto
für 4-6 Portionen
Zutaten:
100g WIldkräuter
85 g Nüssen oder Saaten (wie Pinienkerne, Haselnüsse, Cashewkerne oder Sonnenblumenkerne)
2 Knoblauchzehen
80 ml Olivenöl
1 TL Salz oder nach Geschmack
2 EL Hefeflocken (optional)
1 EL frischer Zitronensaft (optional)
Pfeffer nach Geschmack
Zubereitung:
Due kannst die Nüsse und Saaten gerne etwas anrösten, ist aber kein Muss.
Alles gemeinsam in einen leistungsfähigen Mixer geben und pulsieren oder mixen, bis es gut zerkleinert ist. Achtung, dass es kein Muß wird.
Gegebenenfalls zwischendurch die Seiten abschaben.
Pesto in ein steriles Glas füllen und vollständig mit Olivenöl bedecken. So ist es im Kühlschrank bis zu einem Monat haltbar. Ich bereite das Pesto gerne in größeren mengen vor und friere es in kleinen Gläsern ein. So habe ich das ganze Jahr über Pesto zur Verfügung.
Das Pesto füge ich gerne zu Sahnesoßen oder Dips hinzu. Im Dip mit etwas Joghurt oder Quark erinnert es etwas an Grüne Soße und schmeckt toll zu Ofengemüse oder Kartoffeln. Natürlich kann es auch ganz klassisch zu Nudeln gegessen werden.
Kartoffelsuppe
4 Portionen
Zutaten:
600g Kartoffeln
1 Bund Suppengrün
700 ml Gemüsebrühe
Eine Hand voll Wildkräuter
Würze nach Geschmack (Salz, Pfeffer, Kurkuma, Muskatnuss...)
Bei Bedarf 250 ml Hafersahne
Zubereitung:
Kartoffeln kleinschneiden und mit der Gemüsebrühe zum Kochen bringen. Währenddessen das Suppengrün kleinschneiden und mit den Kartoffeln gar kochen. Wildkräuter hacken. Wenn die Kartoffeln und as Gemüse weich sind füge die Wildkräuter hinzu und koche alles noch einmal auf. Anschließend pürierst oder zerstampft du das ganze zu der Konsistenz, die du gerne möchtest. Wenn du deine Suppe gerne ganz pürierst, brauchst du das Gemüse und die Kräuter im Vorfeld nur grob zu zerkleinern. Wenn du eher einen Eintopf möchtest, empfehle ich dir alles bereits in Mundgerechte Stücke zu schneiden und die Kräuter klein zu hacken.
Nun kannst du die Suppe nach Belieben würzen und für mehr Cremigkeit noch etwas (vegane) Sahen hinzufügen.
Smoothie
2 Portionen
Zutaten:
100g Wildkräuter
1 Apfel (entkernt)
2 Stangen Sellerie (optional)
Saft einer halben Zitrone
300 ml Wasser oder Pflanzendrink
daumengroßes Stück Ingwer (optional)
1 TL Erythrit oder Honig (optional)
Zubereitung:
Alle Zutaten in einen leistungsstarken Mixer geben und 30-60 Sekunden zu einem Smoothie mixen.
Bei Bedarf kannst du ihn süßen oder anderes Obst und Gemüse ergänzen. Außerdem kannst du beispielweise etwas Kurkuma und schwarzen Pfeffer hinzugeben, Zimt oder Spirulina. Deiner Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.
Wildkräuterpulver
1 kleines Glas
Zutaten:
400g Wildkräuter
Zubereitung:
Lasse alle Wildkräuter gut trocknen, bis sie beim Anfassen "knuspern". Ich habe meine im Dehydrator getrocknet. Ebenso eignet sich aber auch die Heizung, der 40 Grad heiße Ofen oder mit etwas Geduld lasse sie an der Luft trocknen.
Anschließend zerkleinerst du die getrockneten Kräuter so lange iin einer elektrischen Kaffeemühle, dem Mixer oder Thermomix, bei Bedarf sogar mit der Hand oder einem Mörser, bis ein Pulver entsteht.
Gebe einen Teelöffel in deine Smoothies oder nutze das Wildkräuterpulver als Würze für deine Suppen, Salate, Dips oder sogar auf dem morgendlichen Ei.
Wildkräuter stellen sich vor
Taubnessel

Mit ihren wunderschönen pink- oder fliederfarbenen Blüten verzaubert sie von Frühjahr bis Herbst fast jeden Garten. Das besondere an der Taubnessel ist, dass - wie ihr Name schon verrät - sie im Gegensatz zur Brennnessel nicht sticht und einfach geerntet werden kann.
Zugegeben, sie schmeckt schon relativ bitter. Doch ihre vielen Eigenschaften lassen mich darüber hinwegsehen.
Sie ist schon lange als Heilpflanze bekannt und kann dazu beitragen, die Nierentätigkeit anzuregen und den Körper zu entgiften. In der Hausapotheke findet sie bei Atemwegs- und Harnwegserkrankungen ihren Einsatz.
Sie kann als Tee frisch oder getrocknet aufgebrüht werden sowie frisch oder gekocht verzehrt werden.
Inhaltsstoffe:
Vitamin B und C
Aucubin
Gerbstoffe
Germanium
Kalium
Kieselsäure
Schleimstoffe
Zink
Zirkon
(Quelle Nabu)
Brennnessel

Die Brennnessel ist nicht nur Heilpflanze des Jahres 2022. Sie ist eine wahre Vitaminbombe und schon seit Jahrtausenden als Heil- und Kulturpflanze bekannt. Ihr Vitamingehalt ist wesentlich höher als der eines Kopfsalates, sie enthält Karotinoide, Kalium, Kalzium, Eisen und Chlorophyll. Dieser hohe Nährstoff- und Vitamingehalt machen die Brennnessel zu einem wahren Wundermittel. Sie kann frisch oder getrocknet als Tee zubereitet werden oder sonstigen Einsatz in der Küche finden. Beispielsweise in Quiches oder als Blattgemüse wie Spinat.
Bei Ernten sollten Handschuhe getragen werden. Wenn du die Brennnessel an einer Blattzweigung zum Ernten abtrennts kann sie danach noch prächtiger weiterwachsen.
Auch die Samen sind essbar. Sie eignen sich hervorragend als Topping für Suppen und Salate und können am besten im August und September gesammelt werden.
In der Hausapotheke findet sie ihren Einsatz bei Harn- und Nierenbeschwerden, zur Anregung des Stoffwechsels, bei Verdauungsbeschwerden oder bei rheumatischen Erkrankungen.
Inhaltsstoffe:
Vitamin A
Vitamin C
Eisen
Eiweiß
Folsäure
Kalium
Kieselsäure
Magnesium
Karotinoide
Kalzium
Chlorophyll
Flavonoide
(Quelle Nabu)
Volgemiere

Mit ihren kleinen, weißen, sternförmigen Blüten ist sie meist eine der ersten blühenden Pflanzen nach dem Schnee und beweist damit Ausdauer und Zähigkeit. Diese Eigenschaften kann die Pflanze auch auf uns übertragen. Als Bodendecker verbreitet sie sich schnell im Garten. Viel zu oft wird sie als Unkraut gesehen und achtlos entfernt. Also lieber nach dem Entfernen verspeisen!
Als Salat befreit sie von Giftstoffen, regt die Nierentätigkeit und die Lymphe an und löst Schleim aus den Atemwegen. Die Vogelmiere kann ganzjährig geerntet und verzehrt werden.
In der Hausapotheke wird sie eingesetzt, um Stoffwechsel anzuregen, sie wirkt entgiftend und blutreinigend, fördert die Verdauung und hilft gegen Husten.
Inhaltsstoffe:
Aucubin
Carotinoide
Eisen
Flavonoide
Gamma-Linolensäure
Kalium
Kalzium
Kieselsäure
Magnesium
Saponine
Schleimstoffe
Selen
Vitamin A, B und C
(Quelle Nabu)
Löwenzahn

Nach der langen Winterzeit erfreut die gelbe Strahlkraft nicht nur optisch das Gemüt. Der Löwenzahn ist ein echtes Multitalent. Er enthält eine lange Palette wertvoller Inhaltsstoffe, die denen der heutigen „Superfoods“ in nichts nachstehen, sondern ihnen sogar überlegen sind. Löwenzahn enthält viel Kalium und Bitterstoffe, die die Verdauung anregen und wurde früher sogar als Kur angewandt.
Die Naturheilkunde stuft Löwenzahn als verdauungsfördernd, stoffwechselanregend und harntreibend ein.
Inhaltsstoffe:
Vitamin-A-Vorstufen (Provitamin A)
Die Löwenzahnwurzel enthält den Ballaststoff Inulin
(Quelle Nabu)
Ehrenpreis

Ehrenpreis ist erkennbar durch seine zarten violett-blauen Blüten. Auch er wächst gerne im Garten und wird dort gerne als Unkraut betrachtet.
Im Mittelalter galt der Ehrenpreis als sehr beliebtes, fast universelles Heilkraut. Innerlich wurde er bei Lungenkrankheiten, Epilepsie, Leber- und Milzbeschwerden und bei inneren Vergiftungen angewendet. Selbst gegen die Pest und gegen Aussatz wurde ihm Wirksamkeit nachgesagt.
Grundsätzlich sind alle oberirdischen Pflanzenteile des Ehrenpreis essbar.
Ihm werden eine entzündungshemmende, antibakterielle und schleimlösende Eigenschaften zugeschrieben.
Inhaltssoffe
Iridoidglycoside wie Aucubin und Catapol
Flavonoide
Gerbstoffe
Mannitol
Chlorogensäure
Kaffeesäure
Quelle: Ewila
Klettenlabkraut
Klettenlabkraut wird wegen seiner Stängel und Früchte, welche gern an der Kleidung oder im Tierfell kleben bleiben, auch Klebkraut genannt und eignet sich eher nicht für den unverarbeiteten Verzehr. Es kann gerne roh in den Smoothie wandern, hier merkst du nichts mehr von den klebenden Eigenschaften.
Seine Verwendung als Heilkraut folgt einer langen Tradition. Schon Dioskurides wendete es im ersten Jahrhundert bei Müdigkeit und Erschöpfung an. Also ideal für das Frühjahr.
In der Hausapotheke wird es aufgrund seiner antibakteriellen, harntreibenden und entgiftenden Eigenschaften eingesetzt.
Inhaltsstoffe:
ätherische Öle
Cumarine, Gerbsäure
Gerbstoffe
Glykoside
Kieselsäure
Saponine
Quelle: Kostbarenatur
Du liest, vieles auf unseren Wiesen und an Wegrändern ist essbar. Und oft kann das, was Mutter Natur uns schenkt uns helfen und heilen. Versuche diesen Frühling mal etwas neues, probiere dich mit verschiedenen Wildkräutern aus und spüre selbst, wie sie sich auf deinen Organismus auswirken.
Ich nutze zur Bestimmung von Pflanzen gerne eine App (beispielsweise PlantNet), wenn ich unsicher bin und lese dann über die Heilwirkungen.
Achte beim sammeln darauf, dass du nicht direkt neben einer Straße Kräuter sammelst und eventuell an Stellen, die nicht als Hundetoilette genutzt werden. Nach dem Sammeln wasche die Wildkräuter und Tupfe sie mit einem Küchentuch trocken.
Wenn du bereits bekannte Krankheiten hast, spreche gerne auch mit deiner Ärztin / deinem Arzt über den Verzehr mancher Kräuter.
Bis dahin wüsche ich dir guten Appetit <3
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